Heute Abend hatte Fr. Dr. Birgit Angerer die Neusather Bevölkerung ins Freilandmuseum eingeladen. Anlass war der geplante Neubau eines Depots für die beiden Museen. Viel geredet und kritisiert wurde im Dorf bereits seit Wochen. Worte wie Bausünde und Betonklotz waren dabei die Ausdrücke, die noch am schmeichelhaftesten waren. Und so kamen rund 25 Neusather Bürger um die Erläuterungen der Museumsleiterin und des federführenden Architekten Georg Zunner von der Planungsgruppe MDP aus Amberg zu lauschen.

Rund 30.000 Exponate gibt es derzeit im Besitz des Museums. Um diese dauerhaft erhalten zu können, sei es dringend nötig, endlich ein wirklich geeignetes Gebäude zu schaffen. Diese sollen teilweise zukünftig auch in einem einsehbaren Raum des Depots der Bevölkerung zugänglich sein. Auch Führungen für Gruppen sind im Depot geplant.

Anhand eines Modells und zahlreicher Powerpointfolien erläuterte Herr Zunner die Überlegungen, die zur Platzfindung direkt am Eingangsbereich und zur Gestaltung der Aussenhülle führten. Mehrere verschiedene Modelle für das 3000 qm Gebäude wurde vorgestellt und ein Flachbau mit tiefergelegten Südfasade, Atrium und Holzverkleidung als am passensten erachtet. Diskussionen gab es vor allem wegen der Dachwasserentsorgung in den derzeitigen mangelhaft ausgeführten Auffangweiher und der Fahrwege zu den angrenzenden Felder. Die generelle Standortwahl mißfiel so manchen und das Wort „Verschandelung“ fiel mehrfach.

Die emotionalen Wogen konnte dann der Kämmerer des Bezirks Oberpfalz Werner Braun glätten. Er erläuterte vorher auch, dass es aufgrund von EU-Fördermitteln rund 1,2 Mio Euro Zuschuss gäbe, was bei einer Bausumme von veranschlagt 2,8 Mio Euro nicht gerade ein Pappenstiel ist. Der Bezirk ist daher auch sehr an einer zügigen Umsetzung des Projektes interessiert, da bei der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung nicht absehbar ist, wie lange es diesen Fördertopf noch gibt.

Positiv aufgenommen wurde, dass die Bevölkerung ausnahmsweise frühzeitig informiert wurde. Bürgermeister Schärtl gestand hier auch Versäumnisse bei Projekten in den letzten Jahren ein. Vereinbart wurde eine erneute Infoveranstaltung, wenn es in der Planungsphase erkennbare Fortschritte gibt. Dann allerdings in einer Räumlichkeit, in der man nicht Durst leiden muss.

Infoveranstaltung zum Museumsdepot
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